Kopfchaos

ADHS im Alltag – mit Hirn, Herz und Hoppalas


Vergessen, dass ich vergesslich bin – Willkommen im ADHS-Kopfchaos!

Neulich stand ich im Flur mit dem Handy in der Hand.
Irgendwas wollte ich nachschauen – ich war mir sicher, es war wichtig. Eine
Adresse? Ein Rezept? Eine Information, die mein Leben verändern könnte?
Stattdessen landete ich auf Instagram, scrollte durch ein Video mit tanzenden
Hunden und… tja. Das war’s. Als ich mich wieder fing, starrte ich mein Handy an
wie ein Fremdobjekt und dachte: Warum zum Henker habe ich das Ding überhaupt
in der Hand?

Willkommen in meinem Alltag mit ADHS.

Vergesslichkeit – auf meine ganz persönliche Art

Bei mir ist es nicht das klassische „Ich hab deinen
Geburtstag vergessen“ (okay, auch das), sondern eher die kreative
Version von Vergesslichkeit. Ich will etwas nachsehen, gehe mit
festem Vorsatz ans Handy – und werde unterwegs von irgendeiner
Push-Nachricht, einem bellenden Hund oder meiner eigenen Gedankenflut
abgelenkt. Und zack: Das, was ich eigentlich tun wollte, ist einfach… puff…
weg.

Und als wäre das nicht schon skurril genug, gibt’s noch das
„Ich-verlege-mein-Handy-auf-die-ungewöhnlichste-Art-und-Weise“-Phänomen. Es ist
wirklich ein Talent. Ich habe mein Handy schon im Kleiderschrank gefunden, in
der Leckerli-Schublade der Hunde, zwischen den Sofakissen, in der Kücheneben
der Küchenmaschine  und einmal –
ungelogen – in auf der Waschmaschine (zum Glück nicht mit Schleudergang).

ADHS-Gedanken: schnell wie ein Gepard, konsequent wie ein
Goldfisch

Unser Gehirn ist ein Wunderwerk der Spontaneität. Es feuert
Ideen raus wie ein Silvester-Feuerwerk, nur ohne vorherigen Countdown. Während
ich diesen Text schreibe, habe ich bereits dreimal nachgedacht, ob ich die
Pflanzen gegossen habe, ob der Paketbote klingelt, ob ich nicht vielleicht doch
besser Wäsche zusammenlegen sollte – und, ach ja: Was wollte ich eigentlich
sagen?

Humor ist mein Rettungsanker

Ja, es ist frustrierend. Ja, manchmal bringt mich meine
eigene Vergesslichkeit an den Rand der Verzweiflung. Aber weißt du was? Ich
habe beschlossen, darüber zu lachen – am besten laut. Denn wenn ich mich
über jeden verlegten Gegenstand und jede vergessene Info ärgere, komme ich zu
nichts anderem mehr.

Mittlerweile gehört der Satz „Wo ist mein Handy?!“
fest zum täglichen Ritual. (Meine Hunde wissen schon, wenn ich hektisch durch
die Wohnung stapfe, dass gleich ein Snack rausspringt – weil ich beim Suchen ja
wieder in die Leckerli-Schublade greife.)

Was manchmal hilft (und manchmal nicht):

  • Sprachmemos
    statt Notizen:
    Wenn ich schnell ins Handy spreche, bevor ich
    wieder abdrifte, hilft das manchmal. Manchmal finde ich die Memos zwar nie
    wieder, aber hey – der Wille zählt.
  • Feste
    Plätze für Chaos-Objekte:
    Schlüssel, Handy, Hirn (okay, das letzte ist
    variabel) – alles hat bei mir theoretisch einen Platz. Praktisch…
    naja.
  • Humor
    & Nachsicht:
    Ich bin nicht mein Vergessen. Ich bin die Frau, die
    trotzdem durch den Tag kommt – mit Hund, Herz und Handy (wenn ich’s
    finde).

Fazit:
Meine Vergesslichkeit ist keine Schwäche, sondern ein Teil meiner ganz
persönlichen ADHS-Choreografie. Sie tanzt mit, stolpert, verliert den Takt –
aber sie gehört dazu. Und solange ich irgendwann wieder weiss, was ich
eigentlich machen wollte, ist doch alles gut.

Und falls du gerade nicht mehr weisst, warum du diesen Blog
gelesen hast – keine Sorge. Willkommen im Club!



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