Kopfchaos

ADHS im Alltag – mit Hirn, Herz und Hoppalas


Immer auf der Suche – ADHS und der Traumjob

Beruflicher Wegweiser

Ich habe in meinem Leben viele Jobs gemacht.
Pflege (kurz, abgebrochen).
Lehre im Detailhandel (weil ich etwas machen musste).
Verkauf (lange, aber nicht wirklich erfüllend).
Handys repariert (spannend – aber nicht von Dauer).
Im Büro gearbeitet (sicher, aber… naja).

Und lange dachte ich, mit mir stimmt etwas nicht.

Warum war ich nie zufrieden? Warum hat mir nichts wirklich Freude gemacht? Warum hatte ich ständig das Gefühl, dass „da draussen“ noch etwas auf mich wartet – irgendwas, das besser zu mir passt?

Heute weiss ich: Das hat viel mit meinem ADHS zu tun.

Denn ADHS bedeutet nicht nur Unruhe und Vergesslichkeit. Es bedeutet auch:
🌪 ein grosses Bedürfnis nach Abwechslung,
🎯 der Drang nach Sinn und echter Verbindung,
📚 eine unbändige Neugier,
🚀 und ein Gehirn, das ständig Neues will – und braucht.

Routine? Langweilig.
Stillstand? Kaum auszuhalten.
Arbeiten „einfach nur um Geld zu verdienen“? Fühlt sich an wie ein Käfig.

Erst durch meine Coaching-Ausbildung habe ich etwas gefunden, das mich wirklich erfüllt.
Heute arbeite ich als Betreuerin – ich begleite Jugendliche mit Einschränkungen, viele davon mit ADHS, auf ihrem Weg ins Berufsleben.

Und plötzlich ergibt alles Sinn.
Ich verstehe ihren Frust. Ihre Zweifel. Ihre Unsicherheit.
Aber auch ihre Stärken, ihre Kreativität, ihre Vielseitigkeit.

Denn ich kenne das alles von mir selbst.

Und ja, manchmal frage ich mich trotzdem, ob da noch mehr wartet. Aber heute fühlt sich diese Frage nicht mehr wie Scheitern an – sondern wie ein Teil von mir.

Vielleicht liegt mein Traumjob nicht in einem Titel, sondern in dem Gefühl, dass ich das tue, was zu mir passt – mit allen Facetten meines ADHS.

✨ Für alle, die sich beruflich rastlos fühlen: Du bist nicht falsch. Du bist auf Entdeckungsreise. Und das ist etwas Grossartiges.



Eine Antwort zu „Immer auf der Suche – ADHS und der Traumjob“

  1. Das mit den vielen Jobs im Leben kenne ich nur zu gut. Ich (64, spätdiagnostiziert) habe mich immer wieder bis zum Burnout ausprobiert, eine innere Unruhe gepaart mit Neugier trieb mich beruflich immer um, ich war sozusagen immer auf Entdeckungsreise.
    Ich habe viele Berufe erlernt (Betonbauer, Elektriker, Elektroniker, Techniker, Meister), war aber auch ehrenamtlich tätig.
    Als Vorsitzender verschiedener Vereine und und auch in der Kommunalpolitik stets aktiv.

    Rückblickend habe ich meinen Traumjob nie
    gefunden, aber meine von Adhs gesteuerte Umtriebigkeit hat mich zumindest persönlich stets weiter entwickelt.

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