Kennt ihr das Gefühl, wenn man nur mal ganz kurz in den Laden geht, um… sagen wir… Zahnpasta zu kaufen?
Und plötzlich steht man an der Kasse mit:
- einer hübschen Tasse (weil Awww, Frenchie drauf!)
 - einem neuen Notizbuch (diesmal werde ich wirklich organisiert!)
 - Schokolade (logisch)
 - und… keine Zahnpasta.
 
„Ups.“
Oder noch schlimmer: Online-Shopping.
Ein falscher Klick, und die Zukunft bringt nicht nur Rechnungen, sondern auch Überraschungspakete, von denen ich nicht mal mehr weiß, was drin ist.
💥 „Dopamin, übernimm du mal“
Unser ADHS-Gehirn braucht Dopamin – dringend und ständig.
Und Einkaufen? Das ist wie ein kleiner Feuerwerksknopf:
„Oooh! Ein Kick! Noch einer! Gekauft!“
Im Moment fühlt sich alles grossartig an.
Bis das Konto schreit: „Schatz, wir müssen reden.“
Und dann kommt die andere Seite von ADHS:
- Rechnungen: „Ich existiere.“
 - Ich: „Nicht jetzt.“
 - Zeitgefühl: „Was ist später?“
 
🤦♀️ „Erwachsen sein“ ist nicht meine Superkraft
Ich gebe zu: Budgetplanung ist für mich wie Origami –
ich verstehe das Konzept, aber das Ergebnis sieht am Ende eher nach zerknülltem Papier aus.
Ich sehe Geld nicht als Zahlen…
Ich sehe Gefühle:
- Belohnung
 - Trostding
 - Motivation
 - Spass-Jetzt-Kick
 
Und es ist schon ironisch, wie etwas, das so schnell Freude bringt, später so viel Bauchweh machen kann.
🧠 Warum wir ADHS-Menschen damit kämpfen
Es gibt ein paar ganz logische Gründe:
- 💥 Impulsivität – „Jetzt oder nie!“
 - 🕰️ Zeitblindheit – Verdrängung zukünftiger Konsequenzen
 - 🧩 Exekutive Dysfunktion – Rechnungen organisieren? Naaaah.
 - 💛 Emotionsregulation – Kaufen = kurz Ruhe im Kopf
 
Also nein:
Wir haben kein Geldproblem.
Wir haben ein Dopamin-Management-Problem.
🛟 Und was hilft? (manchmal 😅)
Hier ein paar Strategien, die mir helfen… oder zumindest helfen sollen:
✅ 72-Stunden-Regel
→ Alles, was mehr als 20 CHF kostet, erst 3 Tage später kaufen.
Wenn es dann noch wichtig ist – okay.
99 % der „Must-have-Teile“ lösen sich in Luft auf.
✅ Fixkosten-Konto
→ Miete, Versicherungen, Rechnungen: unangreifbar.
→ Alles andere: Spielgeld – offiziell erlaubt.
✅ Wunschliste statt Warenkorb
→ „Ich will dich… aber nicht heute.“
✅ Budget für Happiness-Käufe
→ Wenn Geld für Freude eingeplant ist, kommt weniger Schuldgefühl hinterher.
✅ Apps mit Alarmfunktion
→ Weil mein Gedächtnis Items löscht wie ein Browser im Inkognito-Modus.
Und ganz wichtig:
💛 Kein Selbsthass wegen Geld
Wir sind nicht „dumm“ oder „unfähig“.
Wir navigieren eine Welt, die nicht für unsere Gehirne gebaut wurde.
Und trotzdem schaffen wir es irgendwie immer wieder –
auch wenn das Konto manchmal kurz Schnappatmung hat.
✨ Fazit?
Vielleicht werde ich nie die Frau sein,
die jede Ausgabe in einer Excel-Liste pflegt
(ich habe eine – sie lebt aber ein sehr vernachlässigtes Leben 😄).
Aber ich bin die, die sich ehrlich reflektiert.
Die versucht, besser mit sich und ihrem Geld umzugehen.
Die sich kleine Dopaminmomente gönnt
und gleichzeitig lernt, sanfter mit sich zu sein.
Und vielleicht ist das am Ende
viel wertvoller als ein perfekt geführtes Konto. 💛


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