Kopfchaos

ADHS im Alltag – mit Hirn, Herz und Hoppalas


ADHS und Entscheidungen – warum selbst die Menükarte im Restaurant Stress macht

Da sitze ich also im Restaurant.
Vor mir: eine Menükarte, die gefühlt 48 verschiedene Optionen anbietet.

Und mein Kopf?
Der macht kein gemütliches „Hm, worauf hab ich Lust?“, sondern startet sofort ein Feuerwerk:

  • „Was, wenn ich das Falsche nehme?“
  • „Vielleicht ist das andere besser?“
  • „Oh, Pasta klingt gut – aber Pizza wäre praktischer zu essen.“
  • „Suppen sind gesünder. Aber heute will ich mich belohnen.“
  • „Was, wenn mein Gegenüber etwas bestellt, das viel leckerer aussieht?“

Während andere längst entspannt ihr Essen gewählt haben, schwitze ich innerlich, als müsste ich gerade einen lebensverändernden Vertrag unterschreiben.


Warum sind Entscheidungen mit ADHS so schwer?

ADHS bringt oft ein Übermass an Gedanken, Gefühlen und Möglichkeiten mit sich. Unser Gehirn denkt nicht linear – es denkt in allen Richtungen gleichzeitig.

👉 Jede Option wird durchgespielt, bewertet, mit Erinnerungen und Gefühlen verknüpft.
👉 Kleinigkeiten fühlen sich plötzlich so gross an wie eine Weggabelung im Leben.
👉 Und: wir haben Angst, etwas zu verpassen (FOMO lässt grüssen).

Kurz: Entscheidungen, selbst die kleinen, können sich für Menschen mit ADHS überwältigend anfühlen.


Vom Menü zur Lebensfrage

Das bleibt nicht bei der Restaurantkarte.
Studium? Beruf? Wohnung? Freizeitgestaltung?
Jede Entscheidung ist wie ein unübersichtliches Labyrinth, in dem mein Kopf sagt:
„Warte! Lass uns ALLE Wege gleichzeitig gehen!“

Und dann passiert’s: Ich entscheide mich gar nicht. Ich schiebe auf. Oder ich entscheide mich spontan – und zweifle danach sofort, ob es richtig war.


Strategien, die (manchmal) helfen

📌 Optionen begrenzen – Wenn ich mich auf zwei, drei Varianten beschränke, wird’s einfacher.
📌 Entscheidungen outsourcen – „Schatz, bestell du einfach!“ hat schon viele Abende gerettet. 😉
📌 Zeitlimit setzen – 2 Minuten überlegen, dann Schluss.
📌 Erinnerung: Es ist nur ein Essen, kein Lebensvertrag.


Mein Fazit

Mit ADHS fühlen sich selbst kleine Entscheidungen manchmal riesig an.
Aber weisst du was? Auch wenn ich oft zaudere, schwanke und zurückspule – am Ende sitze ich mit einem Teller vor mir. Und meistens schmeckt es.

Vielleicht ist das die wichtigste Lektion:
Es gibt selten die eine richtige Wahl. Aber es gibt immer etwas, das uns nährt.

💛

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